4.
Freizeitgestaltung und Medienkonsum
Anregungen
für den Unterricht
Plenum:
Einstieg in das Thema "Freizeitgestaltung"
(Dauer ca. 10-15 Minuten) |
Mittels
einer soziometrischen Übung mit sechs Fragen werden
die Jugendlichen für das Thema "Freizeitgestaltung"
sensibilisiert. Die Schülerinnen und Schüler
positionieren sich je nach Antwort im Klassenzimmer.
Vorschläge für die Fragestellungen (können
beliebig ergänzt bzw. geändert werden):
1. |
Wer
von sich sagt, "ich verfüge über
genügend Freizeit", positioniert sich
ganz links im Raum, wer eher das Gefühl hat,
zu wenig Freizeit zu haben, positioniert sich ganz
rechts. |
2. |
Meine
Freizeitaktivitäten finden mehrheitlich in
geschlossenen Räumen (Indoor) statt (links
stehen) bzw. mehrheitlich im Freien statt (rechts
stehen). |
3. |
Meine
Freizeit verbringe ich mehrheitlich alleine (links
stehen) bzw. mehrheitlich mit anderen Menschen wie
Freundinnen, Freunden, Familie etc. (rechts stehen). |
4. |
Meine
Freizeit ist mehrheitlich mit Musikstunden, Fussballtraining,
etc. verplant (links stehen) bzw. meine Freizeit
gestalte ich nach Lust und Laune (rechts stehen). |
5. |
Meine
Freizeitaktivitäten sehen in etwa immer gleich
aus (links stehen) bzw. meine Freizeitaktivitäten
variieren je nach Tag sehr stark (rechts stehen). |
6. |
In
meiner Freizeit beschäftige ich mich mit den
Neuen Medien (Internet, Online-Spiele, Handy, etc.):
sehr viel (rechts), eher mässig (Mitte), gar
nicht oder sehr selten (links). |
|
Natürlich
ist bei der Positionierung auch eine Variante möglich,
die weder ganz links noch ganz rechts ist, sondern
je nach Fragestellung auch irgendwo zwischendurch.
|
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Die
Lehrperson kann jeweils zu den einzelnen Fragestellungen
gezielter bei den Jugendlichen nachfragen (z. B.:
Wo genau Indoor oder im Freien?) |
Natürlich ist bei der Positionierung auch eine
Variante möglich, die weder ganz links noch ganz
rechts ist, sondern je nach Fragestellung auch irgendwo
zwischendurch.
Die Lehrperson kann jeweils zu den einzelnen Fragestellungen
gezielter bei den Jugendlichen nachfragen (z. B.: Wo
genau Indoor oder im Freien?)
Plenum:
Thema "Veränderung der Freizeitgestaltung"
(Dauer ca. 20 Minuten) |
Hintergrundinformationen
zur Plenumsdiskussion:
Bereits in der Antike und in primitiven Agrargesellschaften
gab es Ruhe-, Fest- und Feiertage. Mit der Industrialisierung
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden
zunehmend Arbeitszeit und Freizeit räumlich und
inhaltlich voneinander getrennt. Die Freizeit war allerdings
äusserst spärlich. So war ein Arbeiter im
18. Jahrhundert gezwungen, einen Arbeitstag von 16 Stunden
und eine Jahresarbeitszeit von 52 Wochen zu leisten.
Sogar Kinder mussten täglich bis zu 12 Stunden
arbeiten. Nach und nach erkämpften sich die Gewerkschaften
mehr arbeitsfreie Zeit. Bis in die 50er-Jahre diente
die arbeitsfreie Zeit vornehmlich als Regeneration der
Arbeitskraft. Doch bereits in den 60er-Jahren gewann
die Befriedigung materieller und konsumorientierter
Wünsche in der Freizeit an Bedeutung. In den darauf
folgenden Jahrzehnten rückte das Bestreben nach
Selbstverwirklichung, Persönlichkeitsentwicklung
und Erlebnisorientierung immer mehr in den Vordergrund.
Freizeit wurde zur Erlebniszeit.
Plenumsdiskussion:
Im Plenum werden nun die Jugendlichen angeregt, die
Veränderungen im Bereich der Freizeitgestaltung
innerhalb der letzten zwei bis drei Generationen zu
reflektieren. Wie sah die Freizeit ihrer Grosseltern
bzw. ihrer Eltern aus? Welches sind die markantesten
Unterschiede zur heutigen Generation? Welche Chancen
und Risiken birgt diese Entwicklung? Eventuell Antworten
in Stichworten auf Flipchart oder auf der Wandtafel
festhalten.
Variante:
Falls möglich, sollten die Jugendlichen vorab ihre
Eltern bzw. Grosseltern dazu interviewen.
Variante
für ein Brainstorming im Plenum (Dauer ca.
10 - 15. Minuten) |
Im
Klassenverband werden mittels eines Brainstormings Begriffe
gesammelt, die nach Meinung der Schülerinnen und
Schüler für das Thema "Freizeit"
besonders wichtig sind (z. B. Spass, Erholung, Freunde,
etc.). Eventuell kann zur Visualisierung auch ein grosses
Mindmap erstellt werden.
Einzelarbeit: Thema "Meine persönliche Freizeitgestaltung"
(Dauer ca. 20 Minuten)*
Schritt
1:
Anhand zweier durchschnittlicher Tage, einem Wochentag
und einem freien Tag, erstellen die Jugendlichen in
einer Einzelarbeit Zwei-Säulen-Diagramme. Jede
Säule wird einem Bereich zugeordnet. Zum Beispiel:
Familie, Schule/Lernen/Arbeit, Haushalt/Ämtli,
Schlafen, Körperpflege, Freizeit: Verein/Sport/Musik/soziale
Kontakte, etc. Die Bereiche können auch individuell
festgelegt werden. Jeder Säule (deren Grösse
der entsprechenden Minuten bzw. Stundenzahl entspricht)
wird eine geschätzte Anzahl Stunden pro Tag (Wochentag
und Freitag) zugeschrieben. Zusammen muss es jedoch
immer einen 24-Stunden-Tag ergeben.
Schritt
2:
Der gesamte Bereich Freizeit (also die Zeit, welche
persönlich gestaltet werden kann) wird im 2. Schritt
besonders analysiert. Hier werden sämtliche Aktivitäten
und die ungefähre Stundenzahl aufgeschrieben, welche
an einem normalen Wochentag bzw. einem freien Tag in
der Freizeit unternommen werden. Zum Beispiel: Handballtraining
(2 Stunden), Klavier spielen (30 Minuten), Freunde treffen
(1 Stunde), Computerspiele (1,5 Stunden), etc.
Schritt
3:
Jede/jeder schreibt sich zwei bis drei Überlegungen
zu ihrer/seiner Freizeitgestaltung auf (womit bin ich
zufrieden, womit eher nicht, welche Aktivitäten
möchte ich ausbauen bzw. welche verringern, etc.).
Gruppenarbeit:
Austausch der Ergebnisse aus der Einzelarbeit (Dauer
ca. 15 Minuten)*
In
3er-Gruppen (max. 4er-Gruppen) werden die Ergebnisse
und Überlegungen einander vorgestellt. Wichtig
dabei ist, dass alle zu Wort kommen, ausreden können
und die Gruppenmitglieder gut zuhören und Verständnisfragen
stellen. Die Gruppe als Ganzes zieht ein Fazit aus der
Gruppenarbeit. Dieses wird anschliessend im Plenum kurz
vorgestellt.
Plenum:
Vorstellung der Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten (Dauer
ca. 15 Minuten)*
Im
Plenum stellen die einzelnen Gruppen ihr Fazit vor.
Die Lehrperson kann gegebenenfalls nochmals einen Bogen
zur Plenumsdiskussion "Veränderung der Freizeitgestaltung"
schlagen.
Variante
für eine Outdoor-Gruppenarbeit zum Thema "Freizeit
und Freizeitgestaltung"
(Dauer ca. 60 bis 90 Minuten) |
Die
Jugendlichen machen eine Strassenumfrage bei Erwachsenen
und bei Jugendlichen zum Thema "Freizeitgestaltung"
(z. B. auf dem Schulhausplatz, im Dorf vor Einkaufsgeschäften)
.
Im
Plenum werden anschliessend die Resultate der Strassenumfrage
präsentiert.
Variante
für eine Gruppenarbeit mit den Neuen Medien
zum Thema "Neue Ideen für die Freizeitgestaltung"
(Dauer je nach Methode ca. 60 - 120 Minuten): |
Die
Jugendlichen arbeiten in 4er-Gruppen zusammen und sammeln
Ideen und Vorschläge für neue, kreative Möglichkeiten
der Freizeitgestaltung. Die Präsentation dieser
Ideen im Plenum wird so aufbereitet, dass die Mitschülerinnen
und Mitschüler "gluschtig" auf diese
Vorschläge werden. Die Präsentation kann je
nach zur Verfügung stehender Infrastruktur mittels
Kurzfilm ab Handy bzw. Beamer geschehen oder mittels
Powerpoint-Präsentation am Computer. Natürlich
kann die Präsentation auch ganz konventionell verbal
mit Flipchart oder allenfalls einem Rollenspiel stattfinden.
Material:
Schreibpapier
und Schreibzeug, Flipchart, Filzstifte und je nach Auswahl
der Methode Handy-Kamera, Labtop, Beamer.
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